Schutz der biologischen Vielfalt: Ziele für die Wiederherstellung der Natur im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie

11 Januar 2021 - 05 April 2021  (Mitternacht Brüsseler Zeit)

Wie dieser fragebogen und unsere antworten zu lesen sind 

Der Fragebogen der öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission erlaubt es uns leider nicht, unsere Prioritäten und Anliegen für das zukünftige Renaturierungsgsestz vollständig zu kommunizieren oder unsere Antworten im Fragebogen genauer zu erklären. 


Die Multiple-Choice-Fragen beziehen sich auf komplexe Themen mit zugrundeliegenden politischen Konsequenzen, die viele mögliche Interpretationen zulassen.  Zudem haben die Textfelder strenge Zeichenbegrenzungen, um die gewählten Antworten zu begründen. 


Dies zwingt uns, Antworten zu geben, die in manchen Fällen kontraintuitiv erscheinen können. Wir versichern Dir, dass jede Antwort sehr sorgfältig und im Einklang mit unserem Verständnis der besten verfügbaren Wissenschaft, aktueller politischer Erkenntnisse und der gemeinsamen Position von über 20 NGO-Netzwerken, die Millionen von Menschen versammeln, formuliert wurde. Angesichts einiger Fragen haben wir unten Begründungen hinzugefügt, um Antworten zu erklären, die im Multiple-Choice-Teil irreführend sein könnten.


Für weitere Informationen wende Dich bitte an Justine Guiny: [email protected]
Vielen Dank für Deine Unterstützung! 

Unsere Antwort auf die öffentliche Konsultation der Europäischen Kommission.

2. Um die Wiederherstellung verschlechterter Ökosysteme voranzutreiben, sollte die EU:

2.1. verbindliche Ziele für die Mitgliedstaaten zur Wiederherstellung verschlechterter Ökosysteme festlegen

  • Stimme voll und ganz zu
  • Stimme weitgehend zu
  • Neutrale Einstellung
  • Stimme eher nicht zu
  • Stimme überhaupt nicht zu
  • Weiß nicht/keine Meinung

2.2. bessere Leitlinien zur Verfügung stellen, um die Mitgliedstaaten bei der Erarbeitung von Wiederherstellungsplänen und ‑strategien zu unterstützen 

  • Stimme voll und ganz zu
  • Stimme weitgehend zu
  • Neutrale Einstellung
  • Stimme eher nicht zu
  • Stimme überhaupt nicht zu
  • Weiß nicht/keine Meinung

2.3. die bessere Nutzung der Möglichkeiten zur Finanzierung der Wiederherstellung durch die EU fördern

  • Stimme voll und ganz zu
  • Stimme weitgehend zu
  • Neutrale Einstellung
  • Stimme eher nicht zu
  • Stimme überhaupt nicht zu
  • Weiß nicht/keine Meinung

2.4. die Entwicklung von ökonomischen Anreizen und Geschäftsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Wiederherstellung von Ökosystemen und nachhaltigem Management fördern

  • Stimme voll und ganz zu
  • Stimme weitgehend zu
  • Neutrale Einstellung
  • Stimme eher nicht zu
  • Stimme überhaupt nicht zu
  • Weiß nicht/keine Meinung

2.9. Sonstiges - Einzelheiten angeben

Unser Beitrag:

Die EU muss ein neues Gesetz verabschieden, das die Wiederherstellung von qualitativ hochwertiger Natur auf Landschaftsebene ermöglicht, die rechtzeitig zu biodiversitätsreichen und funktionierenden Lebensräumen führt.

Our rationale:

In Bezug auf die oben genannten Fragen stimmen wir absolut zu, dass Leitlinien und Beratung der Mitgliedstaaten durch die Kommission, die Förderung einer besseren Nutzung der bestehenden EU-Finanzierungsmöglichkeiten und die Entwicklung wirtschaftlicher Anreize und Geschäftsmöglichkeiten sehr wichtig sind, um die Gesetzgebung zur Renaturierung zu unterstützen. Wir haben jedoch bewusst geantwortet, dass wir "weder zustimmen noch ablehnen", da wir nicht der Meinung sind, dass die Bereitstellung besserer Leitlinien und die Förderung von Finanzierungsmöglichkeiten die Notwendigkeit rechtlich verbindlicher Ziele ersetzen kann oder sollte.
Die EU muss ein neues Gesetz verabschieden, das rechtlich bindende Ziele als Priorität festlegt, und diese nicht durch die Bereitstellung von Leitlinien und Anreizen ersetzt:

- Viele EU-Instrumente bieten den Mitgliedstaaten nur unverbindliche Leitlinien, die oft zu Untätigkeit führen. Die vorherige Biodiversitätsstrategie enthielt ein freiwilliges Ziel für die Wiederherstellung von Ökosystemen, das nicht zu Maßnahmen vor Ort geführt hat. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren und brauchen ein neues Gesetz, das die Wiederherstellung der Natur für alle Mitgliedsstaaten rechtsverbindlich macht.
- Auch die Nutzung bestehender Fördermittel wäre natürlich hilfreich, sollte aber die dringende Verabschiedung eines Renaturierungsgsestz nicht verhindern. Bestehende Instrumente sind nicht genug. Die Schaffung eines neuen Fonds, welcher der Wiederherstellung gewidmet ist, wäre ebenfalls notwendig.
- Wirtschaftliche Anreize und Geschäftsmöglichkeiten sind willkommen. Durch diese Konsultation fordern wir aber die Kommission auf, sich weiterhin auf die Verabschiedung eines neuen rechtsverbindlichen Instruments zu konzentrieren, das die Wiederherstellung der Natur zu einer Verpflichtung für die Mitgliedstaaten macht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Anreize allein nicht ausreichen, um tatsächliche Veränderungen herbeizubringen, und dass die Mitgliedstaaten in Ermangelung verbindlicher EU-Verpflichtungen nur selten geeignete Anreize einsetzen.
- Schließlich ist es entscheidend, dass die Wiederherstellungsziele zusätzlich zu den bestehenden Verpflichtungen z.B. in der Vogelschutz- und der Habitat-Richtlinie, der Wasserrahmenrichtlinie oder der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie gelten. Auch die Umsetzung und Durchsetzung der bestehenden Verpflichtungen muss dringend verbessert werden.

3. In welchem Umfang sollten folgende Kriterien bei der Festlegung von Prioritäten für die Wiederherstellung berücksichtigt werden?

Ökologische Wirksamkeit: Die Wiederherstellung wird zu Folgendem beitragen:   Hohe Priorität Mittlere Priorität Niedrige Priorität Keine Priorität Keine Meinung/ich weiß nicht
Verbesserung der Gesundheit von Ökosystemen, Lebensräumen oder Arten von hohem Wert für die Biodiversität
Verbesserung der Konnektivität natürlicher Gebiete (ökologische Korridore einschließlich Wanderrouten)
Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber dem Klimawandel
Vorteile für die Gesellschaft: die Wiederherstellung wird zu den folgenden Ökosystemdienstleistungen beitragen:
- Eindämmung des Klimawandels einschließlich Kohlenstoffbindung
- Anpassung an den Klimawandel
- Katastrophenvorsorge (wie Schutz vor Überschwemmungen und Stürmen)
- Wasserreinigung
- Regulierung der Wassermenge
- Regulierung der Luftqualität
- Erhaltung des Nährstoffkreislaufs
- Fruchtbarkeit der Böden
- Erhaltung der Erbmasse
- Bestäubung
- Schädlings-/Krankheitsbekämpfung
- Erhaltung des Fischbestands
- menschliche Gesundheit und Wohlbefinden durch Interaktionen mit der Natur
- Multifunktionalität, d. h. die Fähigkeit gesunder Ökosysteme, ein breites Spektrum an Ökosystemdienstleistungen zu erbringen
- Sonstige Leistungen
Kosteneffizienz der Wiederherstellungsmaßnahmen
Sonstige Kriterien

Bitte angeben

Unser Beitrag:

Das Gesetz muss sich ausschließlich auf die Wiederherstellung ökologischer Funktionen und die Vernetzung von Lebensräumen beziehen und die natürliche Ökosystemdynamik fördern, wobei der Schwerpunkt auf Ökosystemen mit signifikantem Kohlenstoffspeicher- und Anpassungspotenzial liegt.

Bitte angeben

Unser Beitrag:

Der Schwerpunkt muss auf grundlegenden Land- und Meeresnutzungsänderungen liegen, die die Natur auf einen Weg zur Erhaltung der "hohen Qualität" bringen können. Verbesserungen der produktiven Systeme wie Landwirtschaft, Boden, kommerzielle Forstwirtschaft oder Fischerei sollten durch andere Gesetze angegangen werden.

Our rationale:

Der Zustand der Natur ist äußerst alarmierend. Eine Gesetz, das die großflächige Wiederherstellung hochwertiger Natur ermöglicht, um die ökologischen Funktionen von Lebensräumen und ihr Potenzial zur Klimakrisenanpassung und -abschwächung wiederherzustellen, wäre ein echter Game-Changer in Europa.
Dazu brauchen wir ein gezieltes rechtliches Instrument, das zu einem transformativen Wandel in der Land- und Meeresnutzung führt und die Wiederherstellung von Biodiversität und kohlenstoff- und biodiversitätsreichen Lebensräumen wie Feuchtgebieten (einschließlich küstennaher Feuchtgebiete und Überschwemmungsgebiete), Torfgebieten, Grasland, Wäldern, Flüssen und Meeresökosystemen rechtsverbindlich macht.
Basierend auf den Erkenntnissen der Wissenschaft sollte die Priorität dieses Gesetzes darin bestehen, die Natur schnell zurückzubringen und die natürlichen Prozesse dieser Lebensräume wiederherzustellen. Dies würde auch enorme weitere Vorteile mit sich bringen, indem eine Vielzahl von Ökosystemdienstleistungen und damit verbundene Arten wie Bestäubern zurückgebracht werden.
- In der obigen Tabelle sind wir dieser Logik gefolgt, indem wir den "Nährstoffkreislauf", die "Bodenfruchtbarkeit", die "Erhaltung des Genpools" und die "Schädlings- und Krankheitsbekämpfung" als niedrig priorisiert für das Renaturierungsgsestz identifiziert haben, da dies nicht der direkte Fokus für dieses spezifische Instrument sein sollte (obwohl dies indirekten Vorteile sein werden).
In der Biodiversitätsstrategie hat die EU versprochen, die land- und forstwirtschaftlichen Praktiken zu verbessern, um sie naturfreundlicher zu machen. Dies sollte in der Tat die Priorität anderer legislativer Instrumente sein, wie die neue GAP, die überarbeitete Richtlinie zur nachhaltigen Nutzung (von Pestiziden), die Forststrategie, neue Gesetze zum Bodenschutz usw.
- Wenn wir wollen, dass das Sanierungsgesetz umsetzbar ist, sollte es nicht in ein universelles Instrument verwandelt werden, das versucht, alle Umweltthemen gemeinsam anzugehen und eine Reihe von Definitionen dafür liefert, was als "nachhaltige Nutzung" gilt. Stattdessen muss sich das Gesetz auf grundlegende Änderungen der Land- und Meeresnutzung konzentrieren, die darauf abzielen, der Natur auf Landschaftsebene "Raum zurückzugeben". Es gibt viele weitere Dinge, die für die Natur getan werden müssen, und wir setzen uns in anderen politischen Debatten dafür ein. Mit dieser Konsultation fordern wir die Kommission auch auf, ein Instrument zu entwickeln, das unsere Beziehung zur Natur wiederherstellt. Deshalb sollte sich die Kommission nicht auf die "Multifunktionalität von Ökosystemen" als Priorität konzentrieren (wir haben uns für "niedrige Priorität" entschieden), da dies die Gefahr birgt, die Botschaft zu verwirren und es vielen Sektoren erlauben würde, zu behaupten, dass ihre wirtschaftlichen Aktivitäten zur "Multifunktionalität" beitragen. Die Realität ist, dass fast die gesamte Land- und Meeresfläche in Europa intensiv und nicht nachhaltig vom Menschen ausgebeutet wird. Dieses Gesetz sollte einen bescheidenen Schritt zurück erzwingen, bei dem wir der Natur etwas "Luft zum Atmen" zurückgeben, auch damit sie uns mit all den Ökosystemleistungen versorgen kann, auf die wir für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden angewiesen sind.
- Darüber hinaus ist die Methodik, die derzeit zur Bewertung von Ökosystemleistungen auf EU-Ebene verwendet wird, noch nicht bereit, als wissenschaftliche Grundlage für dieses Gesetz verwendet zu werden, und würde lange sekundäre Prozesse erfordern, die zu weiteren Verzögerungen bei der Umsetzung führen würden. Der Zustand der Natur ist so, dass wir jetzt schnelles Handeln brauchen, anstatt langwierige Prozesse in Gang zu setzen. Die EU sollte ihre Arbeit zu Ökosystemleistungen weiterentwickeln, und dies kann die Umsetzung des Wiederherstellungsgesetzes beeinflussen. Die Wiederherstellungsziele sollten jedoch auf klaren Land-, Fluss- und Meereszielen und konkreten Maßnahmen zur Änderung des Managements basieren, die leicht zu verstehen, umzusetzen und durchzusetzen sind.

4. Wiederherstellung ist das Verfahren, mit dem die Erholung eines Ökosystems, das sich verschlechtert hat, beschädigt oder zerstört wurde, unterstützt wird. Wiederherstellungsziele können auf unterschiedliche Weisen festgelegt werden und sich auf schrittweise Verbesserungen des Zustands eines Ökosystems bzw. das Erreichen eines guten Zustands, auf einen prozentualen Anteil der EU-Fläche oder einen bestimmten Umfang von Ökosystemen, in denen Wiederherstellungsmaßnahmen durchgeführt werden sollen, beziehen. Die in der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 enthaltenen Verpflichtungen zur Wiederherstellung beinhalten solche unterschiedlichen Ansätze. Sollten die Wiederherstellungsziele der EU Ihrer Meinung nach festgelegt werden als (Mehrfachantworten möglich):

  • ein allgemeines Wiederherstellungsziel auf EU-Ebene für alle Ökosysteme
  • spezifische Ziele auf EU-Ebene je nach Ökosystem oder Lebensraum
  • spezifische Ziele auf EU-Ebene je nach Art oder Artengruppe
  • Sonstige

Bitte angeben

Unser Beitrag:

Mindestens 15 % der Land- und Meeresfläche der EU und 15 % der frei fließenden Flüsse müssen bis 2030 wiederhergestellt werden. Das Gesetz sollte auch ein Ziel für den CO2-Abbau durch wiederhergestellte natürliche Lebensräume enthalten, die als Senken fungieren, zusätzlich zum Emissionsreduktionsziel für 2030. Das 15 %-Ziel muss für jeden Mitgliedsstaat gleichermaßen gelten.

5. Sollte einer oder mehreren der folgenden Ökosystemarten in der EU Priorität für die Wiederherstellung eingeräumt werden?

  Hohe Priorität Mittlere Priorität Niedrige Priorität Keine Priorität Keine Meinung/ich weiß nicht
städtische Ökosysteme wie städtische Grünflächen und Brachflächen
Agrarökosysteme wie Grünland, Dehesas und Montados sowie Landschaftsmerkmale (auch auf Kulturflächen) wie beispielsweise Brachflächen, Pufferstreifen, Hecken, Trockenmauern und Teiche
Forstökosysteme einschließlich natürlicher und halbnatürlicher Wälder und Plantagen
Heide- und Buschland
Gebiete mit karger Vegetation wie felsige Gebiete in Bergen, Strände und Dünen
inländische Feuchtgebiete wie Marschland, Torfmoore, feuchtes Grünland, Flusswälder, Auengebiete und Überschwemmungsflächen
Bodenökosysteme (in städtischen, landwirtschaftlichen, waldigen und anderen terrestrischen Ökosystemen)
Süßwasserökosysteme wie Flüsse und Seen
Meeresökosysteme wie Küstenfeuchtgebiete, Aufwuchsgebiete, biogene Substrate im Flachwasser und Tiefseekorallen
Sonstige

Bitte angeben

Unser Beitrag:

Die Definition der Wiederherstellung muss eng gefasst sein und darf nicht die Verbesserung von landwirtschaftlichen Böden/Stadtbegrünung umfassen, die von anderen Instrumenten umfasst werden sollten. Sie sollte sich auf Torfgebiete, Feuchtgebiete, Wälder, Grünland, Flüsse, Auengebiete und Meeresökosysteme konzentrieren.

Our rationale:

Wie bereits erwähnt, brauchen wir ein zielgerichtetes gesetzgeberisches Instrument, das zu einem transformativen Wandel in der Land- und Meeresnutzung führt und die Wiederherstellung von kohlenstoff- und biodiversitätsreichen Lebensräumen wie Feuchtgebieten (z.B. Küstenfeuchtgebieten), Torfgebieten, Grasland, Überschwemmungsgebieten, Wäldern, Flüssen und Meeresökosystemen in hochwertige Natur rechtlich verbindlich macht.

In der obigen Tabelle mögen einige unserer Antworten aufgrund der Art und Weise, wie die Fragen formuliert sind, kontraintuitiv erscheinen, aber sie sind gut durchdacht. Wir brauchen ein Gesetz, das einen Wendepunkt für die Natur darstellt. Jedoch besteht ein echtes Risiko, mit einem weiteren Greenwashing-Tool zu enden, das in den nächsten 10 Jahren nicht umgesetzt werden kann.

- "Landschaftselemente (auch auf Ackerflächen), wie z.B. Brachflächen, Pufferstreifen, Hecken, Terrassenmauern und Teiche" sind wichtig, um die Artenvielfalt auf Ackerflächen wiederherzustellen, aber in Wirklichkeit geht es dabei um gute Agrarökologie und nicht um die Wiederherstellung hochwertiger Natur, was wir im Renaturierungsgesetz brauchen. Es besteht die Gefahr, dass die Messlatte zu niedrig angesetzt wird (wie viele zusätzliche Bäume auf einem Bauernhof gelten als "wiederhergestellt"?), und wir sehen ein echtes Risiko, dass die Aufnahme agrarökologischer Praktiken in diesem Gesetz das Konzept der Wiederherstellung verwässert, Schlupflöcher für die Umgehung von Zielvorgaben schafft und die Umsetzung massiv verlangsamen würde, da langwierige Debatten über Definitionen und Metriken erforderlich wären. Daher haben wir den Abschnitt "Agrarökosysteme" in Übereinstimmung mit unseren früheren Antworten als niedrige Priorität eingestuft (natürlich haben sie für andere Politikbereiche wie die GAP und die Reform der Pestizidgesetzgebung eine hohe Priorität). Stattdessen haben wir "keine Meinung/ ich weiß nicht" als Standardantwort gewählt, da die Kommission in dieser Liste "Grasland" aufgenommen hat, das sicherlich eine sehr hohe Priorität für dieses Wiederherstellungsgesetz haben sollte (einschließlich Grünland, das aktives menschliches Management durch Beweidung und Mähen erfordern wird).

- Wir haben "spärlich bewachsenes Land, wie felsige Gebiete in Bergen, Strände und Dünen" als "niedrige Priorität" ausgewählt, da wir einen einfachen Ausweg vermeiden wollen, bei dem gebirgige Mitgliedstaaten sich auf eine "minimale" Wiederherstellung von unproduktiven Bergspitzen und felsigen Aufschlüssen konzentrieren können.

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, sollte sich die Wiederherstellung außerdem weitgehend auf kohlenstoffreiche Lebensräume konzentrieren. Es muss angemerkt werden, dass wir die Wiederherstellung von wichtigen kohlenstoffarmen, aber ökologisch bedeutsamen Lebensräumen, wie z.B. Küstendünen, sehen wollen, aber wir glauben, dass dies durch die Wiederherstellung von Küstenfeuchtgebieten, Grasland und Flussökosystemen auf Landschaftsebene verfolgt werden kann, die wir im Rest der Konsultation als Schlüsselprioritäten fordern.

- Wir haben "Bodenökosysteme (über städtische, landwirtschaftliche, Wald- und andere terrestrische Ökosysteme hinweg)" aufgrund aller oben genannten Argumente als "überhaupt nicht prioritär" eingestuft.
Wir räumen ein, dass die Art und Weise, wie die Frage formuliert wurde, verwirrend ist, da der Boden natürlich überall vorkommt. Wenn wir einen beliebigen Lebensraum wiederherstellen, stellen wir auch den Boden für alle terrestrischen Ökosysteme wieder her.
Wir haben auf diese Frage in der Annahme geantwortet, dass die Kommission darauf anspielt, den Boden "an sich" anzugehen, einschließlich Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit für Land- und Forstwirtschaft. Dies ist sehr wichtig, sollte aber nicht der Schwerpunkt dieses Gesetzes sein, bei dem es darum geht, der Natur Land zurückzugeben (siehe Erklärung oben). Stattdessen sollte es einen neuen EU-Rechtsrahmen für den Boden geben. Die Bedeutung des Bodens für die biologische Vielfalt und das Klima rechtfertigt eine eigene Gesetzgebung zum Schutz des Bodens.

6. Für wie wichtig erachten Sie die folgenden Faktoren und Maßnahmen, um sicherzustellen, dass zukünftige EU-Wiederherstellungsziele erfüllt werden?

6.1. Festlegung, wie die EU-Ziele in nationale Beiträge untergliedert werden sollten, unter Berücksichtigung nationaler Besonderheiten

  • Sehr wichtig
  • Eher wichtig
  • Überhaupt nicht wichtig
  • Weiß nicht/keine Meinung

Our rationale:

Alle Mitgliedsstaaten sollten gleichermaßen dazu beitragen, die rechtsverbindlichen Restaurierungsziele des neuen Restaurierungsgesetzes zu erreichen. Wir brauchen einen Sanierungsschub in ganz Europa. Was wiederhergestellt werden muss und die Ausgangspunkte dafür werden sich ändern, z.B. könnte die Wiederherstellung von alten Wäldern mit der Bepflanzung beginnen müssen, wo der Wald komplett verschwunden ist, oder könnte viel einfacher erreicht werden, indem schädliche Aktivitäten in einem bereits älteren, biodiversitätsreichen Wald gestoppt werden. Wir sind jedoch der Meinung, dass es ökologische, politische und ethische Gründe gibt, die Wiederherstellungsbemühungen nicht auf weniger wohlhabende Mitgliedsstaaten oder solche mit derzeit besseren ökologischen Bedingungen "auszulagern".

6.2. Verpflichtung der Mitgliedstaaten, nationale Wiederherstellungspläne zu erarbeiten

  • Sehr wichtig
  • Eher wichtig
  • Überhaupt nicht wichtig
  • Weiß nicht/keine Meinung

6.4. Schaffung eines Mechanismus für eine regelmäßige Berichterstattung über die Fortschritte beim Erreichen der Ziele

  • Sehr wichtig
  • Eher wichtig
  • Überhaupt nicht wichtig
  • Weiß nicht/keine Meinung

6.6. Sonstiges - Einzelheiten angeben

Unser Beitrag:

Wir brauchen detaillierte, wissenschaftlich fundierte nationale Wiederherstellungspläne, die von der Kommission bewertet und genehmigt werden müssen, um ihre Qualität und Konsistenz sicherzustellen.

7. Welche Maßnahmen sind erforderlich, um den guten Zustand in wiederhergestellten Ökosystemen langfristig aufrechtzuerhalten?

7.2. Langfristige Überwachung und Berichterstattung über den Zustand der wiederhergestellten Ökosysteme

  • Sehr wichtig
  • Eher wichtig
  • Überhaupt nicht wichtig
  • Weiß nicht/keine Meinung

7.3. Bestimmte wiederhergestellte Ökosysteme als Schutzgebiete ausweisen

  • Sehr wichtig
  • Eher wichtig
  • Überhaupt nicht wichtig
  • Weiß nicht/keine Meinung

7.4. Sonstiges - Einzelheiten angeben

Unser Beitrag:

Das Gesetz sollte aktive (z. B. Staudammentfernung) und passive (z. B. Fischereiverbote, Abholzungsverbote) Wiederherstellung umfassen. Diese Wiederherstellungsmaßnahmen können innerhalb oder außerhalb von Schutzgebieten durchgeführt werden. Die Mitgliedstaaten sollen den langfristigen Schutz und die Verbesserung der wiederhergestellten Lebensräume garantieren.

8. Würden Sie gerne noch etwas hinzufügen?

Unser Beitrag:

Nationale Wiederherstellungspläne müssen zeigen, wie Wiederherstellungsmaßnahmen folgendes unterstützen werden:
- Verbesserte Konnektivität von Natura 2000
- Erreichen des Ziels, 10% der Land- und Meeresfläche der EU streng zu schützen
- Anpassung an den Klimawandel und Abschwächung des Klimawandels (insbesondere durch Wasserrückhalt zur Bewältigung von zunehmenden Überschwemmungen, Dürren und dem Anstieg des Meeresspiegels)
- Ziele bestehender Gesetzgebungen (z.B. FFH, WRRL, MSRL) und gleichzeitig ergänzend zu bestehenden rechtlichen Anforderungen
- Beteiligung der Öffentlichkeit

Das Gesetz muss klare Fristen für die Wiederherstellungspläne und Wiederherstellungsmaßnahmen, für die Genehmigung der Pläne durch die Kommission und für die Beteiligung interessierter Interessengruppen und wissenschaftlicher Expert*innen enthalten. Die Überwachung der Wiederherstellungsmaßnahmen, der Ergebnisse in Bezug auf die biologische Vielfalt und des Fortschritts bei der Erreichung der Ziele durch standardisierte und häufige nationale Berichte wird entscheidend sein.
Das neue Gesetz sollte die Nutzung bestehender EU-Fonds und die Schaffung eines speziellen EU-Wiederherstellungsfonds (oder die Einrichtung eines anderen Fonds im zukünftigen MFF) unterstützen.